Verhalten im Pferdestall bei Sturm und Unwetter

Verhalten im Pferdestall bei Sturm und Unwetter

So bereitest du dich und dein Pferd auf Sturm und Unwetter vor.

Pferde sind Fluchttiere - auch bei Sturm! Pferde sind Herdentiere, Gewohnheitstiere und auch Fluchttiere. In freier Wildbahn sind Pferde potenzielle Opfer von Raubtieren. Mit ihren seitlich am Kopf sitzenden Augen haben sie einen fast vollständigen Rundumblick. Sie beobachten ihre Umgebung genau und halten Ausschau nach möglichen Gefahren. Wenn ein Pferd in der Herde eine Gefahr sieht, flüchten meist alle anderen Pferde auch.

Warum reagieren Pferde auf Sturm?

Bei Sturm hören Pferde viele unbekannte Geräusche. Der Wind vermischt verschiedene Geräusche, was die Pferde verunsichert. Je stärker der Wind, desto lauter die Geräusche. Pferde können diese Geräusche nicht richtig zuordnen und werden nervös.

Wie verhalten sich Pferde in ihrer gewohnten Umgebung?

Pferde kennen ihre Umgebung sehr gut. Sie wissen genau, wie jeder Baum, jeder Strauch und jeder Weg aussieht. Sie kennen auch alle Geräusche ihrer Umgebung, wie das Rascheln der Blätter oder das Knarren der Tore. Das gibt ihnen Sicherheit. Bei Sturm ändern sich diese bekannten Geräusche, was die Pferde verunsichert und nervös macht.

Vorbereitungen auf den Sturm

Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig. Hier sind einige Tipps:

  • Koppelzäune prüfen: Kontrolliere täglich die Zäune und Stromlitzen. Repariere Schäden sofort.
  • Lose Gegenstände sichern: Befestige Planen und andere Abdeckungen gut oder entferne sie. Räume alles weg, was bei Sturm herumfliegen kann, wie Sandspielsachen, Mistgabeln und Schubkarren.
  • Türen und Fenster schließen: Halte Türen und Fenster geschlossen, um Schäden zu vermeiden.
  • Windgeschützten Platz bieten: Achte darauf, dass die Pferde in Offenställen einen windgeschützten Unterschlupf haben.
  • Mehrere Futterstellen: In Lauf-, Aktiv- und Offenställen sollten mehrere Futterstellen vorhanden sein, um Streit zu vermeiden.
  • Wetterbericht beobachten: Informiere dich über das Wetter und achte auf aktuelle Warnungen.
  • Bäume sichern: Parke Autos und Traktoren weit weg von Bäumen, die umstürzen könnten.

Pferde bei Sturm draußen lassen oder reinholen?

Ob du die Pferde draußen lässt oder reinholst, hängt von den Haltungsbedingungen ab. In den meisten Fällen ist es sicherer, die Pferde in den Stall zu bringen. Pferde sind Fluchttiere und können in Panik geraten. Im Stall sind sie sicherer. Achte darauf, dass die Pferde im Stall genügend Platz und Futter haben. Ein Radio im Stall kann helfen, die lauten Geräusche von draußen zu übertönen.

Verhalten bei starkem Wind und Unwetter

  • Keine Ausritte: Vermeide Ausritte ins Gelände. Reite lieber in der Halle.
  • Nervosität einschätzen: Überlege, ob dein Pferd bei starkem Wind ruhig genug ist, um geritten zu werden. Bei starker Nervosität steigt das Verletzungsrisiko.
  • Reitunterricht anpassen: Entweder absagen oder Übungen vom Boden aus machen. Theorieunterricht ist auch eine gute Alternative.

So bereitest du dein Pferd auf stürmische Zeiten vor

  • Gelassenheitsübungen: Gewöhne dein Pferd an verschiedene Geräusche in unterschiedlichen Lautstärken. Beginne sanft und in einem sicheren Bereich.
  • Flatterband-Training: Trainiere dein Pferd langsam mit Flatterbändern. Steigere die Übung mit mehr Bändern und bei verschiedenen Windstärken.
  • Spaziergänge bei Wind: Gehe an windigen Tagen mit deinem Pferd spazieren. Nutze bekannte Wege, damit sich das Pferd an die Geräusche gewöhnt. Belohne es für ruhiges Verhalten.
  • Vertrauen aufbauen: Ein Pferd, das dir vertraut, bleibt in stressigen Situationen ruhiger.

Fazit - Ruhe bewahren!

Stallbetreiber, Reiter und Pferdebesitzer sollten immer ruhig bleiben und umsichtig handeln. Bringe dich nicht selbst in Gefahr. Dein ruhiges Verhalten hilft auch den Pferden, ruhig zu bleiben.

Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass du und dein Pferd gut durch stürmische Zeiten kommen.

Foto: www.phopress.de I Anja Seifert

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